Im Winter 1997 entwickelten Jürgen Michel und Kai Hafemeister die Idee zu der inhaltlich und produktionstechnisch recht eigenwilligen Reihe: „Planet B".

Wir wollten weg von allem, was uns vertraut war, was bequem war, was gesucht wurde. Kein Realismus. Keine Nabelschau. Kein Mist und auch keine Kunst. Es sollte etwas werden, was der Fantasie nicht nur keine Grenzen setzt, sondern was ihr auch noch anständig in den Arsch tritt. Es musste sexy, exotisch, und vor allen Dingen monumental werden. Gleichzeitig aber auch total billig, um den enervierenden Diskussionen mit den Geldgebern zu entgehen, ob das denn auch alles politisch korrekt, marktkonform, fördertauglich und frauenaffin sei.





Obwohl uns die Sache von Anfang an praktisch fotorealistisch vor Augen stand, kapierte keiner, dem wir davon erzählten, von was zur Hölle wir da redeten. Ob wir wollten oder nicht: Wir mussten recherchieren, Brücken bauen, knackige Begriffe finden und vor allem unser Hirn bemühen. Aber erst mal stockten wir unser kleines Team um Angela Richter und Klaus Michel auf und gründeten Cyclops’ Eye, um den sich abzeichnenden Riesencoup adäquat auswerten zu können.

Dann begannen wir mit der Arbeit an der Konzeption. Nach zwei Monaten stand das Werk. Aber kaum war der Schweiß getrocknet, beschlich uns das dumpfe Gefühl, keinen Schritt weiter zu sein. Theoretisch war nun alles sonnenklar, da gab es gar nichts zu meckern, aber praktisch fehlte es ganz augenfällig an Fleisch. Wir hatten ziemlich die Klappe aufgerissen, und nun standen wir in der Beweisnot. Geschichten mussten her, die all das, was wir so selbstherrlich behaupteten, auch hielten.

Keiner von uns hatte auch nur einen blassen Schimmer davon, von was diese Geschichten handeln sollten. Erneut stockten wir unser Team auf. Gemeinsam mit Martin Maaß und Eckehard Weis begannen wir in den folgenden Monaten, weit über 40 Drehbücher, Treatments und Synopsen zu entwickeln. Aber nur zehn von ihnen bestanden den kompletten Härtetest und wurden in die nun 100 Seiten schwere Konzeption aufgenommen.

Nach fast einem Jahr harter Arbeit war das Opus fertig. Wir waren zufrieden. Jetzt konnte unser Baby das Licht der Welt erblicken.


Planet B-Konzeption in deutsch

Planet B-Konzeption in englisch